Donnerstag, 24. Mai 2007

Amerikas Kreuzzüge - 2 von 3 - Allianz am Hindukusch

Im zweiten Teil der Reisereportage nehmen Claus Kleber und Angela Andersen die Arbeit der internationalen Truppen in Afghanistan unter die Lupe. Sie reisen in abgelegene Dörfer und beobachten, dass besonders die Deutschen bei den Afghanen beliebt sind. In einem Bereich jedoch haben die Menschen Angst vor dem Druck der internationalen Gemeinschaft: Die Bauern fürchten um ihre wichtigste Einnahmequelle - den illegalen Mohnanbau.
Auf dem Feld macht sich Taj Mohammads Kindersegen bezahlt. Neun Söhne und Töchter hat er, und alle müssen mit ran, um den Mohnacker vom Unkraut zu befreien. Umgerechnet 400 Dollar jährlich verdient er damit, das ist zehn Mal so viel, wie er mit Weizen verdienen könnte.
Doch in diesem Jahr sieht es schlecht aus: Taj Mohammad hat den Mohn viel zu spät gesät, weil er Angst hatte, die Regierung würde in ihrem Bemühen, die Rohstoffproduktion für Heroin einzudämmen, die Felder zerstören. Dann wäre alles verloren. Doch noch sind die Sorgen, die Afghanistan drücken, zu groß: Sicherheitsprobleme, die anstehenden Wahlen, all das ist so wichtig, dass weder die Regierung noch die internationale Gemeinschaft derzeit an eine Bekämpfung des Mohnanbaus denken können…
Der zweite Teil der dreiteiligen Reisereportage “Amerikas Kreuzzüge” konzentriert sich auf die internationale Zusammenarbeit, die in Afghanistan im Gegensatz zum Irak mehr ist als nur Propaganda. Auf dem Feldzug nach Afghanistan wurde Amerika noch von einer weltweiten Sympathie-Welle getragen. Soldaten aus Ungarn, Frankreich, Belgien und der Türkei fertigen das ZDF-Team am Flughafen von Kabul ab. Briten und Deutsche teilen sich militärisch die Aufsicht über den “Wiederaufbau” des Nordens.
Claus Kleber und Angela Andersen beobachten an Ort und Stelle die Chancen und Grenzen dieser neuen Form des Militär-Einsatzes. Dabei schaffen es die Deutschen besser als die US-Truppen, die Herzen der Afghanen zu gewinnen. Oberstleutnant Rönnikes größte Sorge ist, dass die sorgsam ausgebildeten Soldaten nach Abschluss des Trainings einen der besser bezahlten Jobs bei einem der Warlords annehmen, anstatt der Regierung zu dienen.

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