Diese Dokumentation verfolgt drei Wochen lang Arbeit und Leben der Journalisten bei der liberalen iranischen Tageszeitung Shargh (”Osten”). Seit 2003 trotzt ein junges Mitarbeiter-Team mutig den scharfen Auflagen der Zensur und versucht unbeirrbar, objektiv zu informieren. Sehr schnell wurde Shargh so zu einer der landesweit meist gelesenen Tageszeitungen des Iran. Treue Leser sind vor allem Intellektuelle, Meinungsbilder, Politiker und sehr viele Jugendliche. Aufmachung und Bildauswahl sind an das Layout des “New Yorker” und des “Independent” angelehnt.
Das junge Mitarbeiterteam von Shargh, Durchschnittsalter 28, zu denen auch viele weibliche Journalisten gehören, hat sich professionelle Berichterstattung und neutrales Informieren zur Maxime gemacht: Offener Journalismus im Angesicht der Zensur. Sharghs Herausgeber bewegen sich ständig auf dem schmalen Grat zwischen gradliniger Information und Zensur und riskieren somit ständig die Schließung ihres Blattes. Es bleibt täglich äußerst schwierig abzuwägen, welche Überschriften, Titelgeschichten und Formulierungen den offiziellen Iran zu überzogenen Reaktionen herausfordern könnten. Ein staatlicher Zensor sitzt in den Redaktionsräumen und streicht gnadenlos ganze Absätze noch vor Redaktionsschluss. Schon einmal wurde die Zeitung kurzfristig geschlossen, nachdem in einem öffentlichen Brief an den Staatschef Ayatollah Khamenei kritisiert wurde, dass sämtliche Reformkandidaten nicht zu den Parlamentswahlen zugelassen werden sollten. Shargh greift weniger die internationale Politik auf, als vielmehr die gesellschaftlichen und sozialen Zustände im Lande, um somit Reformern Mut zu machen.
Sonntag, 17. Juni 2007
Mutig gegen die Zensur - Liberale Presse im Iran
Eingestellt von badelehrling um 18:34
Kategorien: Faschismus, Iran, Islam, Religion
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1 Kommentar:
Super Film.
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